Vergolder*in

Hier geht es um Glanz und Gloria, denn als Vergolder*in machst du aus hübschen Dekorationsgegenständen und aus verwitterten Kunstschätzen wieder echte Glanzstücke. Dazu werden verschiedene Oberflächen mit Blattgold belegt, Inschriften und Verzierungen mit Goldfarbe versehen. Das Arbeitsgebiet reicht von Spiegelrahmen über alte Möbel- und Dekorationsstücke bis hin zu Orgeln, Altären oder kunsthistorisch wertvollen Skulpturen. Für letzteres sind natürlich kunsthistorische Kenntnisse nötig, dazu kommen Materialkunde und auch ein bisschen Chemie. Alles in allem eine wirklich glänzende Mischung für Menschen mit Sinn für Ästhetik und Feinarbeit.

Dein Aufgabenbereich

Materialanalyse: Vor dem Vergolden steht die gründliche Prüfung des Materials an. Bei neuen Gegenständen weiß man, woraus sie gefertigt sind, bei alten hingegen muss man genau hinsehen. Erst wenn man weiß, was man vergoldet, kann man die richtigen Leime, Lösungs- und Verdünnungsmittel wählen.

Aufbereitung: Die zu vergoldenden Untergründe müssen gereinigt und grundiert werden, damit das Gold aufgetragen werden kann. Die dazu notwendigen Kenntnisse über die passenden Chemikalien und Reinigungsmethoden lernst du natürlich in der Ausbildung.

Vergolden: Blattgold auflegen erfordert eine ruhige Hand und Erfahrung. Auch das Auftragen von Goldfarbe auf Inschriften und Reliefs braucht Konzentration.

Rahmengestaltung: Keine Frage, das meiste Blattgold wird auf Rahmen aufgebracht. Darum sind in manchen Werkstätten auch eigene Entwürfe gefragt. Du lernst, verschiedene Stile zu imitieren und auch ganz neue Modelle zu entwerfen.

Und sonst? Neben dem Öl-, Glanz- oder Mattvergolden lernst du auch andere Techniken, z.B. gravieren, Grundierungen herstellen, Oberflächen polieren oder patinieren (auf Alt trimmen) oder marmorieren.

Deine Vorteile

  • Der Beruf bringt Glanz: Keine Frage, Gold macht jeden noch so einfachen Gegenstand zu etwas Besonderem. Damit verleiht man neuen Wert und echten Glanz.
  • Der Beruf ist Kultur: Viele kirchliche oder kulturhistorische Gegenstände müssen aufgrund ihres Alters restauriert werden. Das bedeutet auch, dass Vergoldungen erneuert werden. Der Umgang mit wertvollen Kulturgütern ist etwas ganz Besonderes.
  • Der Beruf ist ästhetisch: Gold ist auch heute noch ein beliebtes Mittel, um Verzierungen hervorzuheben und damit die Schönheit von dekorativen Gegenständen zu unterstreichen.

Die Perspektiven

Eine Möglichkeit, sich nach der Ausbildung weiter zu qualifizieren, ist die Weiterbildung zum/zur Techniker*in. Nach einem Jahr Berufserfahrung kannst du diese Qualifikation in Angriff nehmen und dich entweder für die Fachrichtung Baudenkmalpflege / Altbauerneuerung oder die Farb- und Lacktechnik entscheiden. Alternativ dazu kannst du auch die Meisterprüfung ins Visier nehmen. Und wer dann immer noch nicht genug hat, kann mit Hochschulreife oder Meisterprüfung noch ein Studium der Fächer Restaurierung / Konservierung oder Kunstgeschichte absolvieren. Auch selbstständig zu arbeiten, ist als Vergolder*in möglich.

Die Eckdaten

Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Berufsschule: München

Mehr Informationen

Über den Beruf des Vergolders / der Vergolderin gibt es viele Informationen. Hier haben wir ein paar Links für dich zusammengestellt:
– www.berufenet.arbeitsagentur.de
– www.handwerk.de

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