Klavier- und Cembalobauer*in

Wer Musik zu seinem Beruf machen will, aber keine Lust auf acht Stunden Klavierüben am Tag hat, wird Klavier- und Cembalobauer*in. Dieser Beruf ist bei den rund 12.000 Einzelteilen eines Klaviers aber auch nicht ganz ohne. In der Fachrichtung Klavierbau kümmerst du dich um Klaviere und Flügel, während in der Fachrichtung Cembalobau das Cembalo oder das Spinett im Fokus steht. Aber viele Grundlagen sind auch gleich. Musikalische Grundkenntnisse sind in diesem Beruf auf jeden Fall gefragt. Und auch ein bisschen Klavier spielen solltest du können, es ist in jedem Fall hilfreich, damit du weißt, wozu die 88 Tasten da sind und was man mit ihnen machen kann.

 

Dein Aufgabenbereich

Zeichnungen lesen: Ohne technische Zeichnungen wird es sehr schwer, ein Klavier zu bauen. Sie lesen zu können ist also Voraussetzung. Das lernst du natürlich in deiner Ausbildung.

Holzbearbeitung: Der Korpus und der Resonanzboden, die Hämmer und viele weitere Teile des Klaviers sind aus Holz. Die Auswahl der richtigen Holzart, die verschiedenen Bearbeitungsschritte und das Zusammenbauen, sind entscheidende Schritte bei Aufbau eines Klaviers oder Flügels.

Metallbearbeitung: Unter den 12.000 Einzelteilen sind auch so einige aus Metall. Das Formen und Bearbeiten von Gussplatten oder Stimmwirbeln gehört zu diesem Aufgabenbereich ebenso wie das Aufziehen der Saiten.

Verbindungen und Oberflächen: Um aus Tausenden Einzelteilen ein Klavier zu bauen, braucht es vielfältige Verbindungen. Holzverbindungen werden geleimt, Filz wird geklebt, die Saiten bespannt. Und damit am Ende alles glänzt, wird das ganze Instrument auch noch (farbig) lackiert.

Restaurierung und Reparatur: Historische Schätze müssen manchmal von Grund auf restauriert werden, bei anderen Instrumenten sind Tasten oder andere Kleinigkeiten kaputt und bei wieder anderen stimmt der Klang nicht. Du lernst, all diese großen und kleinen Probleme zu beheben und Pianist*innen wieder glücklich zu machen.

Und sonst? Beratung und Verkauf sind ebenfalls Teil des Berufs. Ein Instrument für den Nachwuchs oder ein Konzertflügel? Am Ende der Ausbildung kannst du beides problemlos verkaufen.

Deine Vorteile

  • Der Beruf ist musikalisch: Musikalische Kenntnisse sind Voraussetzung, aber du musst kein Beethoven sein. Wer die handwerkliche Seite der Musik schätzt, kann in diesem Beruf beides perfekt miteinander verbinden.
  • Der Beruf ist präzise: Millimeter entscheiden über den richtigen Ton, darum ist Präzision beim Arbeiten gefragt. Dann klingt auch das Ergebnis absolut präzise.
  • Der Beruf ist komplex: 12.000 Einzelteile, physikalische, chemische und handwerkliche Kenntnisse und am Ende der Umgang mit Künstlern, die ganz präzise Vorstellungen haben – all diese Herausforderungen wirst du meistern.

Die Perspektiven

Auch Klavierbauer*innen können sich nach der Ausbildung weiterqualifizieren. Die Ausbildung zum/zur Meister*in ist möglich, aber auch die Qualifizierung zum/zur Techniker*in Fachrichtung Holztechnik. Hier allerdings führen die Arbeitsinhalte eher vom Instrumentenbau weg hin zu Holzprodukten wie Möbel, Treppen und Innenausbauten und der dafür notwendigen Arbeitsvorbereitung. Mit der Meisterprüfung in der Tasche ist dann noch das Musikinstrumentenbau-Studium möglich, das dich für die Selbstständigkeit oder Führungsaufgaben in den Bereichen Vertrieb oder Produktionsplanung qualifiziert. Zudem kannst du mit einem Studium als Restaurator*in arbeiten.

Die Eckdaten

Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre
Berufsschule: Ludwigsburg

Mehr Informationen

Über den Beruf des Klavier- und Cembalobauers/der Klavier- und Cembalobauerin gibt es viele Informationen. Hier haben wir ein paar Links für dich zusammengestellt:
– www.berufenet.arbeitsagentur.de
– www.handwerk.de

Jobstarter.de