Orgelbauer*in

In diesem Beruf geht es um Spieltisch, Windladen, Register und Trakturen. Das sind vielleicht noch völlig unbekannte Begriffe für dich, doch wenn du schon immer begeistert vom Klang einer Kirchenorgel warst, bist du in diesem Beruf gut aufgehoben. Der ist allerdings in jeder Hinsicht anspruchsvoll, daher dauert die Ausbildung auch dreieinhalb Jahre und wird mit zwei Schwerpunkten angeboten: Der Fachrichtung Orgelbau und der Fachrichtung Pfeifenbau. Orgeln sind in der Regel Einzelstücke, weil sie passend zu dem jeweiligen Raum entworfen werden, in dem sie später stehen. Die Architektur, die Akustik und die klimatischen Bedingungen des Standortes fließen schon in die Planung mit ein.

Dein Aufgabenbereich


Planung:
Orgeln sind Maßanfertigungen. Daher geht jedem Bau eine sorgfältige Planung voraus. Akustik, Klima, Platz und Klangwünsche der Auftraggeber fließen in den Entwurf mit ein.

Konstruktionszeichnung: Eine Planungs- und Visualisierungs-Software erleichtert die Konstruktion und die 3D-Darstellung des Entwurfs. Mit ihrer Hilfe sind Planungsänderungen schneller durchführbar. Trotzdem dauert die Planungs- und Konstruktionsentwicklung häufig mehrere Jahre! Ist ja auch ein großes Instrument.

Holzbearbeitung: Holz ist ein zentraler Werkstoff beim Orgelbau. Holzbearbeitung – von der Materialauswahl über den Zuschnitt bis zur Oberflächenbearbeitung – ist zentral für den Orgelbau, vor allem wenn man die Fachrichtung Orgelbau wählt.

Metallbearbeitung: Viele Orgelpfeifen sind aus metallischen Legierungen. Diese anzufertigen, daraus die passenden Grundformen zu schneiden und zur Pfeife zu formen gehört auch zum Beruf, vor allem aber zur Fachrichtung Pfeifenbau. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Metallteile, die in einer Orgel verarbeitet werden.

Mechanik, Elektrik, Elektronik: Orgelsysteme können unterschiedlich gesteuert werden. Daher gehört seit dem 01.08.2019 auch die Elektrik/Elektronik zum Ausbildungsinhalt.

Montage: Eine erste Montage in der Werkstatt zeigt, ob aus den unzähligen Einzelteilen eine klingende Orgel wird. Nach der Vorintonation wird alles wieder abgebaut und für den Transport vorbereitet. Und dann heißt es Koffer packen, denn Orgeln werden vor Ort zusammengebaut.

Intonation: Nach der Montage wird die Orgel klanglich auf die Akustik vor Ort abgestimmt. Das übernehmen meist erfahrene Orgelbauer*innen, die auf diese Arbeit spezialisiert sind und das Instrument auch spielen können.
Reparatur und Restauration: Viele Kirchenorgeln sind sehr alte Instrumente, um sie zu erhalten sind immer wieder Reparaturen notwendig. Daher gehören Reparatur uns Restauration zu den regelmäßigen Aufgaben von Orgelbauer*innen.

Die Perspektiven

Wer will schließt an die Ausbildung die Meisterschule an oder entscheidet sich bei einer Hochschulzugangsberechtigung für ein Bachelor- oder Master-Studium im Instrumentenbau. Auch im Bereich der Restaurierung und Konservierung kann ein Hochschulstudium absolviert werden.

Die Eckdaten

Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre
Berufsschule: Ludwigsburg

Mehr Informationen

Über den Beruf des Orgelbauers/der Orgelbauerin gibt es viele Informationen. Hier haben wir ein paar Links für dich zusammengestellt:
– www.berufenet.arbeitsagentur.de
– www.handwerk.de

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